Bandscheibensyndrom – Diskogenes Schmerzsyndrom

Was ist ein diskogenes Schmerzsyndrom?

Das Wissen um bandscheibenbedingte Erkrankungen hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten erheblich erweitert. Es gilt als unstrittig, dass die Bandscheibe selbst eine Schmerzquelle für den chronischen tiefen Rückenschmerz sein kann.

Bandscheiben können Auslöser der Schmerzen sein, auch wenn kein Bandscheibenvorfall vorliegt. Bei Patienten mit chronischen tiefsitzenden Rückenschmerzen wird die Häufigkeit diskogener Schmerzen in der Literatur auf etwa 40% geschätzt.

Bandscheibenvorwölbungen und Risse im äussern Faserring der Bandscheiben (Anulus fibrosus) können für die Schmerzen verantwortlich sein.

Lumbaler diskogener (bandscheibenbedingter) Schmerz verursacht zahllose Arbeitsausfälle und Kosten in Millionenhöhe.

Eine exakte Ursache für den diskogene (bandscheibenbedingte) Schmerzen ist bis heute nicht geklärt.

Möglicherweise liegt dies daran, dass diskogene Schmerzen viele Gründe haben:

  • Aus dem Bandscheibenkern austretende biochemische Substanzen sind für die Entstehung von Entzündungen und somit für die Entstehung von Schmerzen verantwortlich.
  • Bereits der blosse Kontakt von Bandscheibengewebe zu Nervengewebe sorgt für die Entstehung einer Entzündungsreaktion.
  • Neuropeptide als Entzündungsvermittler sind ebenso Schmerzerzeuger.

Die Nerven, die die Bandscheibe versorgen, sind mittlerweile bekannt und können mit guten Ergebnissen denerviert werden. Dazu zählen die Sinuvertebralnerven, die Rami communicantes und der Truncus sympathicus.

Was sind die Symptome?

Häufig berichten die Patienten, dass sie aufgrund der tiefsitzenden Rückenschmerzen nicht mehr lange sitzen können. Sie müssen oft die Sitzposition verändern oder aufstehen. Die mögliche Sitzzeit kann auf wenige Minuten reduziert sein. Manche Patienten haben diese Beschwerden auch im Stehen. Häufig bessert sich die Symptomatik bei Bewegung, so dass sich in vielen Fällen keine oder nur wenige Einschränkungen in der Freizeit ergeben.

Wie entsteht ein diskogenes Schmerzsyndrom?

Der natürliche Verlauf der Bandscheibendegeneration geht mit einem Flüssigkeitsverlust im Bandscheibenkern (Nucleus polposus) einher. Ebenso leidet auch der äussere Faserring der Bandscheibe (Anulus).

Diese führt zu einer erhöhten Beweglichkeit in dem betroffenen Segment und sorgt für eine vermehrte Scherbelastung der Bandscheibe. Im Faserring kann es so im weiteren Verlauf zu Einrissen kommen. Die fortschreitenden verschleissbedingten Veränderungen bewirken auch Einschränkungen der mechanischen Eigenschaften der Bandscheiben. Druck- und Zugsensoren in der Wand der Bandscheibe können aufgrund der zunehmenden Beweglichkeit vermehrt aktiv werden und die Informationen an das Gehirn weitergeben. Schmerzrezeptoren werden durch Entzündungsstoffe aus dem Bandscheibenkern aktiviert. Es wirken mechanische und chemische Reize zusammen. Eine Sensibilisierung der Region kann eine Senkung der Reizschwelle herstellen und zu chronischen diskogenen Schmerzen führen.

 

Wie kann man das Bandscheibensyndrom behandeln?

Das diskogene Schmerzsyndrom wird zunächst konservativ behandelt. Dabei stehen die medikamentöse Schmerztherapie mit der Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs - Nicht Steroidale Anti-Inflammatory Drugs) sowie eine Kräftigung der autochtonen Rückenmuskulatur und der Bauchmuskulatur im Rahmen einer Physiotherapie zur segmentalen Stabilisierung im Vordergrund. Auch kann eine Dehnung der Hüftbeuger sinnvoll sein, um eine Aufrichtung der Lendenwirbelsäule zu begünstigen. Begleitend kommen Physikalische Therapie mit Wärmeanwendungen und ergänzende schmerztherapuetische Verfahren wie Manuelle Medizin und Akupunktur zum Einsatz.

Lässt sich im Rahmen der konservativen Therapie keine ausreichende oder nachhaltige Schmerzlinderung erzielen, können minimalinvasive & endoskopische Interventionen sinnvoll und erfolgreich sein.

Die Bandscheibenbehandlung mit dem inTENTS®-System ist eines der Verfahren, die beim diskogenen Schmerzsyndrom eingesetzt werden können.

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