Beschwerden im Bereich des Kniegelenkes können eine Reihe von unterschiedlichen Ursachen zugrunde liegen.
Dabei können Störungen der Funktion z.B. aufgrund einer Blockierung oder einem Überlastungssyndrom mit Reizzuständen von Muskeln, Sehnen und Bändern bis hin zu verschleissbedingten und/oder unfallbedingten Veränderungen und Schädigungen der gelenkbildenden Strukturen auch nebeneinander bestehen.
Die Ursache von Kniebeschwerden kann jedoch auch in anderen Körperregionen liegen und zum Beispiel durch ausstrahlende Schmerzen am Knie besonders stark spürbar sein.
In jedem Fall sollten im Rahmen der Untersuchung bei Kniebeschwerden auch die benachbarten Strukturen und Gelenke untersucht werden. Eine begleitende Prüfung von Hüftgelenken, Becken und Wirbelsäule ist ebenso sinnvoll wie die Beurteilung von Sprunggelenken und Füssen.
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Schema Kniegelenk

Von Stündle - Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15944613
Röntgen Knie seitlich

Häufige Probleme des Kniegelenkes sind:
Häufig finden sich Blockierungen des Wadenbeinköpfchens oder der Kniescheibe im Rahmen von sog. Dysfunktionen mit schmerzhaft eingeschränkter Beweglichkeit. Derartige Schmerzauslöser lassen sich manualmedizinisch z. B. mit chirotherapeutischen und osteopathischen Techniken gut behandeln.
Ein Fehllauf der Kniescheibe kann Beschwerden im vorderen Kniegelenk verursachen. Es können jedoch auch diffuse, wechselhafte Beschwerden auftreten.
Physiotherapie zur Behandlung eines Ungleichgewichtes der Muskulatur kann in vielen Fällen zu einer Korrektur des Fehllaufs der Kniescheibe beitragen.
Bei länger bestehendem Fehllauf mit entsprechender Fehlbelastung des Knorpels kann eine Knorpelerkrankung entstehen.
Bei länger währender Fehlbelastung der Kniescheibe kann der Korpel auf der Rückseite der Kniescheibe und im Kniescheibenlager nachhaltig geschädigt werden. Es kommt zunächst zu einer Knorpelentzündung. Durch die Entzündung verliert das Knorpelgewebe an Festigkeit, es weicht auf. Es entwickelt sich eine Knorpelerweichung der Kniescheibe, die sog. Chondromalazie.
Das aufgeweichte Knorpelgewebe kann den hohen mechanischen Anforderungen denen das Kniegelenk täglich ausgesetzt ist, nicht mehr standhalten. Erste Knorpelsubstanzverluste sind die Folge. Es entwickelt sich eine Knorpelerkrankung der Kniescheibe – Chondropathia patellae.
Die ansonsten glatte Oberfläche des Knorpels entwickelt erste kleine Unregelmässigkeiten, was wiederum ungünstige Reibungseffekte mit sich bringt. Die Reibung wiederum kann als weiterer Faktor die vorbestehende Entzündung aufrecht erhalten und so dem Fortschreiten der Erkrankung Vorschub leisten.
Da der Knorpel selbst unempfindlich für Schmerzen ist, sind es in der Regel die umliegenden Strukturen, die erst im Verlauf der Erkrankung schmerzhaft in Erscheinung treten.
In manchen Fällen kann daher eine Operation sinnvoll und notwendig sein, um die bestehenden Probleme zu behandeln, ein Fortschreiten möglichst zu verhindern und weiteren Schaden für das Gelenk zu vermeiden.
Behandlung
Das Behandlungskonzept wird in jedem Fall individuell für die Situation, das Leistungsvermögen und Belastungsprofil des Patienten erstellt.
Es gilt zunächst, der Problematik möglichst früh Aufmerksamkeit zu schenken, etwaige Blockierungen zu beseitigen sowie muskuläre Dysbalancen zu erkennen.
Diese Störungen können dann durch eine adäquate Behandlung, zum Beispiel mit Manueller Medizin und begleitender Physiotherapie behandelt werden.
In manchen Fällen kann eine Operation sinnvoll und notwendig sein, um die bestehenden Probleme zu behandeln, ein Fortschreiten der Erkrankung möglichst zu verhindern und weiteren Schaden am Gelenk zu vermeiden.
Operationen am Kniegelenk lassen sich heute in vielen Fällen minimalinvasiv, im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durchführen.
Bei der Kniegelenksarthroskopie nutzen wir die sogenannte Schlüssellochtechnik, um Schäden im Kniegelenk zu behandeln.