Injektionstherapie an der Brustwirbelsäule

Die thorakale Spinalnervenanalgesie (TSPA)

Grundlagen

Die thorakale Spinalnervenanalgesie beruht ebenfalls auf der Injektion eines Lokalanästhetikums (ggf. gemischt mit weiteren Medikamenten) in die sog. foramino-artikuläre Region des Bewegungssegmentes.
An der Brustwirbelsäule werden Einstichwinkel und Führung der Nadel ebenfalls durch topografisch-anatomische Palpationspunkte bestimmt.

Die Notwendigkeit dieser Behandlung ist aufgrund der anatomischen Besonderheiten der Brustwirbelsäule selten.
Einsatzgebiete

Akute und chronische Thorakalsyndrome bedingt durch Bandscheibenvorfälle und Bandscheibenvorwölbungen stellen die Haupteinsatzgebiete für die TSPA dar.
Auch Reizzustände an der Brustwirbelsäule, hervorgerufen durch Spondylarthrosen, osteoporotische Sinterungen, Spondylolysen, tumorbedingte Schmerzen, Rippenwirbel-Arthrosen und andere entzündliche Veränderungen, vor allem im Bereich der Wirbelgelenkkapsel, sprechen gut auf dieses Behandlungsverfahren an.
Zur Platzierung der Nadel kann ebenfalls eine Kochsalzlösung eingesetzt werden. Bei endgültiger und gesicherter Nadellage kann , je nach klinischer Situation, auch ein Glucocorticoid (z. B. Triamcinolon) zum Einsatz kommen.

 

Wirkung der TSPA

Durch die Applikation des Lokalanästhetikums von posterolateral (hinten-seitlich) erreicht man indirekt über den Ramus meningeus auch Schmerzrezeptoren am hinteren Längsband, in den hinteren Bandscheibenanteilen und in der Wirbelgelenkkapsel.
Nach der paravertebralen cervikalen Spinalnervenanalgesie verspürt der Patient eine Minderung seiner Nacken-, Kopf-, Rücken- und Schulterschmerzen. Bei Verwendung einer niedrig dosierten Lokalanästhesielösung hält diese Linderung einige Stunden an. Dazu kommt in etwa 50 % der befragten Patienten ein ausgeprägtes Entspannungsgefühl mit subjektiv empfundener Erwärmung im Schulter-Nackenbereich und im betroffenen Brustkorbbereich. Mit vorübergehenden Lähmungserscheinungen bzw. Taubheitsgefühlen der Schulterregion ist in einem sehr geringen Prozentsatz der Fälle zu rechnen. Dies wird mit dem Patient zuvor besprochen, ebenso die sich daraus ergebende Zeit der Überwachung. Entsprechende Vorkehrungen sind vorab zu treffen.
Das Ziel der TSPA ist ebenfalls nicht die vollständige Analgesie und Paralyse thorakaler Spinalnerven, sondern eine Schmerzreduktion und Desensibilisierung gereizter Nerven-Strukturen im thorakalen Bewegungssegment.

 

 

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